Das Museum von Michail Bulgakow

Der weltbekannte Schriftsteller Michail Bulgakow ist einer der hervorragenden Menschen, mit wessen Namen man in der ersten Linie Kyiv assoziiert. Und insbesondere den sagenhaften Andrejewski Abstieg – die Straße, auf der sich das Haus befindet, wo der große Meister mit der Familie wohnte und wohin er die Helden des unsterblichen Romans „Die weiße Garde“ „gesiedelt hat“. Heute befindet sich die einzigartige Ausstellung des Literatur-Gedenkmuseums von Bulgakow, dank der er den eindrucksvollsten und am meisten besuchten Museumsraum der ukrainischen Hauptstadt schon mehr als zwei Jahrzehnte bleibt, im Haus №13, das zur echten Legende des Andrejewski Abstieges wurde.

Zurzeit wird in der Sammlung des Museums etwa drei Tausend Ausstellungsgegenstände, 500 von denen – die echten Reliquien von Bulgakow sind, bewahrt: persönliche Sachen, Bücher, Autographen, originelle Fotografien. Der zentrale Ausstellungsgegenstand des Museums ist das Haus selbst, in dem von 1906 bis 1919 die große Familie von Bulgakow wohnte, die sieben Zimmer auf dem ersten Stockwerk des Gebäudes einnahm. Zu Ende des ХХ. Jahrhunderts befand sich der Bau im kläglichen Zustand, und deshalb mussten die Schöpfer des Museums die maßstäblichen Wiederaufbauarbeiten durchführen. Den Restauratoren gelang es nicht nur das sagenhafte Haus zu beleben, sondern auch einige Originale jener Zeit zu speichern: Ofenkacheln, das alte Parkett in einigen Zimmer, den Teil der Haupttür, Fenster- und Türklinken.

Das Literatur-Gedenkmuseum von Michail Bulgakow zieht vor allem durch die Originalität der Ausstellung an. Es ist kein kalter Ausstellungsraum mit den in der Zeit erstarrenden Ausstellungsgegenständen, sondern das warme gemütliche Haus, in jeder Ecke von dem die Atmosphäre der Liebe und der Freundlichkeit empfunden wird, die hier vor hundert Jahren herrschte. Zugrunde der Konzeption des Museums liegt die Verflechtung von zwei Räumen: vom realen, der durch die originellen Sachen der Familie Bulgakow vorgestellt ist, und vom mythischen – der mit der Familie Turbiny, den Helden des Romans “Die weiße Garde“, verbunden ist, wessen Welt mit den Gegenständen vorgestellt ist, die in die weiße Farbe gefärbt sind. Auf solche Weise gelang es den Schöpfern des Museums, die Realität und die künstlerische Fiktion zu kombinieren.

Die Schaustellung des Literatur-Gedenkmuseums befindet sich in sieben Zimmer-Sälen. Das erste ist das gemütliche Wohnzimmer, in dessen Zentrum das weiße Klavier mit der auf dem „vergessenen“ Partitur „Faust“ steht. Dieser Saal macht mit der Geschichte der großen Familie Bulgakow bekannt. Sofort hinter dem Wohnzimmer liegt die ärztliche Beratungsstelle, wo die ärztliche Praxis sowohl der Schriftsteller, als auch die von ihm erdachte handelnde Person – Doktor Turbin führten. Es ist das Leben der Kyiver Universität vom Anfang des XX. Jahrhunderts hier vorgestellt: die Fotografien der Professoren und der Kommilitonen von Michail Bulgakow.

Weiter führt der Eingang ins Zimmer, wo die Schwester des Schriftstellers Warwara mit dem Mann wohnte; hierher „siedelte“ Bulgakow die Heldin „Der weißen Garde“ Elena. Zum Eingang ins Zimmer, das der große Meister bis zu seiner Hochzeit einnahm, dient der Schrank mit dem Schild der Wohnung №50 aus dem berühmten Roman „Der Meister und Margarita“. Hier brennt die Gedenklampe unter dem grünen Lampenschirm immer. Weiter befindet sich das sogenannte Buchzimmer, wessen Innenansicht in sich den Traum vom jungen Bulgakow von der Bibliothek und dem eigenen Schriftstellerzimmer verwirklicht hat. Zurzeit werden die vitalen Ausgaben der Bücher des Schriftstellers, die Zeitschriften, die Zeitungen und seine Autographen hier bewahrt.

Aber das interessanteste und geheimnisvollste Zimmer, das die Grenzen des Raumes auseinanderrückt, ist die „fünfte Dimension“, die man aus der Gaststätte durch den Spiegel sehen kann. Tatsächlich starb der Vater von Bulgakows in diesem Zimmer, und im Roman – Aleksei Turbin. Die geschaffene Illusion beeindruckt: hier brennen die hellen Sterne, die vor dem Tod dem Helden „Der weißen Garde“ schienen, und die irrlichternden Flammensträhnen versuchen die auf dem Tisch liegenden Manuskripte zu verbrennen. Und über dem alles drehen die flauschigen Schneeflocken im wunderlichen Tanz.

2007 war das Bronzendenkmal dem Michail Bulgakow neben dem Haus-Museum geöffnet, das den Schriftsteller auf Bank sitzend darstellt.

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