Standseilbahn

Sagaidachnogo St. 3

Die Standseilbahn Kiew, die die Kiewer Stadtteile Podol und die sogenannte Oberstadt verbindet, ist nicht nur eine seltene Verkehrsart, sondern auch eines der Schlüsselsymbole der ukrainischen Hauptstadt. Für die Kiewer ist das ein bequemes Mittel, um aus einer Stelle in der Stadt zu anderer zu gelangen, und für zahlreiche Touristen ist das die Möglichkeit, von der Höhe wunderschöne Aussichten des historischen Zentrums, die sich aus den Wagen der Standseilbahn bieten, zu bewundern.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hatten die Bewohner Kiews, das sich auf Hügeln befindet, wesentliche Verkehrsschwierigkeiten: damals konnte man in die Oberstadt nur mit speziellen Holztreppen und gewundenen Pfaden gelangen, was ganz unbequem war. Außerdem entwickelte sich Kiew aktiv und verlangte aktuelle Verkehrsmittel. Die Stadtverwaltung beschloss es zuerst, Straßenbahnverkehr auf dem Andrejewski Abstieg zu organisieren und solcherweise das Problem zu lösen, wegen der Enge der Straße musste man aber auf diese Idee verzichten. Wegen der schwierigen Reliefverhältnisse Kiews war es am günstigsten, eine Standseilbahn zu errichten.

Den Bau der Standseilbahn, die "Michajlowski Anstieg" genannt wurde, begann man 1903. Laut Entwurf sollte sie 250 Meter lang sein, aber wegen der Unmöglichkeit einen Privathof, der sich am Hügelfuß befand, abzubrechen, musste man die Linie bis zu 200 Meter verkürzen. Alle Anlagen der Standseilbahn und Karren für die Wagen wurden in der Schweiz erzeugt, wo man große Erfahrung im Bau der Seilerbahnen hatte. Es gab zwei Wagen, jeder von denen 70 Passagiere transportieren konnte, sie bewegten sich mit der Geschwindigkeit von 2 m/s und brachten die Reisenden von einer Station bis zur anderen innerhalb von maximal drei Minuten. Ab 1905 begann die Standseilbahn Kiew regelmäßig zu verkehren.

Nach zwanzig Jahren ereignete sich bei Reparaturarbeiten ein Unfall: der obere Wagen stürzte ab und stieß mit dem unteren zusammen, im Ergebnis wurden die beiden kaputtgemacht. Bald wurden die betriebsunfähigen Holzwagen durch neue metallische ersetzt, die mehr komfortabel und geräumig waren und bis 100 Passagiere transportieren konnten. Außerdem war die notgedrungene Rekonstruktion ein guter Vorwand, den ursprünglichen Entwurf zu realisieren: die Seilerbahn wurde um 40 Meter verlängert - ihre Talstation wurde zum Postplatz verlegt, wo sie sich bis jetzt befindet. Die Oberstation hat einen Ausgang zur Terrasse des bekannten Kiewer Parks "Volodymyrska Hügel" neben dem Mykhajlivska Platz.

Heutzutage ist die Standseilbahn eine populäre Verkehrsart für Stadtbewohner und ein Wunderding für Gäste der Stadt, für welche die Fahrt mit der Seilerbahn schon lange ein Pflichtpunkt im Programm der Bekanntschaft mit der ukrainischen Hauptstadt ist.

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