Podol

subway station Kontraktova Ploshcha

Es gibt keinen besseren Platz als Podol, um Kiew kennen zu lernen. Das ist einer der ältesten Bezirke der Stadt, ihr historisches Herz. Jede Straße, jedes Gebäude strotzt hier von Geschichte, hebt den Schleier der legendären Vergangenheit der ukrainischen Hauptstadt. Eine Menge von einzigartigen historischen und Baudenkmälern, die auf dem Gelände Podols aufbewahrt sind, sowie kleine enge Straßen, die dafür stimmen, damit man nicht eilig spazieren geht, machen diesen Bezirk besonders attraktiv für Touristen.

Podol hat seinen Namen wegen der Lage erhalten: er erstreckt sich an Füßen der bekannten Kiewer Hügel. Und ein bisschen früher - zur Zeit der Kiewer Rus' - nannte man ihn Niederstadt. Damals befanden sich hier Handels- und Handwerksviertel sowie ein Hafen, wohin ausländische Schiffe mit Waren und Reisenden, die die wunderschöne Stadt am Dnjepr-Ufer sehen wollten, kamen. Im 17. Jahrhundert wurde Podol aktiv bebaut, und nach 100 Jahren fanden hier Jahrmärkte statt, die eine Menge Leute anzogen. Bald wurde er zum meist dichtbesiedeltem Bezirk Kiews.

Podols Äußere hat sich in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts wesentlich geändert. 1811 war hier ein großer Brand ausgebrochen, der alle Holzbauten vernichtet hatte. Danach sollte man den Bezirk wiederaufbauen, jetzt aber mit einer neuen Planung. Es wurden neue Straßen angelegt, einige wichtige Gebäude errichtet, die heute Baudenkmäler sind. Zur selben Zeit wurden zum Podol einige Abstiege geführt, einschließlich des bekannten Andrejewski Abstiegs, der lange die Hauptstraße, die Unter- und Oberstadt verband, war.

Andrejewski Abstieg mit seinen legendären Bauten, eigentümlichem Kolorit und wirklicher Atmosphäre Kiews ist bis heute die wichtigste Sehenswürdigkeit von Podol. Nicht weniger interessant ist die anliegende Straße Wosdwischenskaja. Vor allem ist sie dadurch bemerkenswert, dass hier, im Haus №28, der berühmte Schriftsteller Michail Bulgakow geboren wurde. Nicht weit davon befindet sich Krestowosdwischenskaja Kirche, wo er getauft wurde. Heutzutage hat die Straße eine besondere Zierde - eine Reihe der bunten Bauten, die die Architektur des 19. Jahrhunderts stilisieren und besonders märchenhaft von dem Gipfel des Samkowa Bergs aussehen.

Das Zentrum von Podol ist heute sowie vor ein paar Jahrhunderten Kontraktowa Platz. Er hat seinen Namen am Ende des 18. Jahrhunderts erhalten, als er zum Platz der Durchführung von Jahrmärkten wurde, an denen sogenannte "Kontrakte" geschlossen wurden - Prototype der heutigen Börsengeschäfte. Eigens dafür wurde auf dem Platz das Kontraktowy Haus errichtet, dessen strenges Gebäude im klassischen Stil heute zu den schönsten Bauten Pools zählt.

Im übrigen hat fast jedes Gebäude, das auf dem Kontraktowa Platz oder nicht weit davon liegt, architektonischen und historischen Wert. Das sind Gasthof, genaue Kopie der alten Kirche der Mutter Gottes Pirogoschtscha im byzantinischen Stil und gegenüber liegende Kiew-Mohyla-Akademie. Daneben erhebt sich das Denkmal zu Ehren des bekannten ukrainischen Philosophen Grigorij Skoworoda. Noch ein bemerkenswerter Bau auf dem Platz ist das Rondell, unter dessen Dach hölzerne Skulptur "Samson und der Löwe" steht. Vor hundert Jahren stand hier ein Springbrunnen, von dem man sagte, dass wer Wasser daraus getrunken hat, der wird in Kiew wohnen. Nicht weit vom Kontraktowa Platz befindet sich noch eine interessante Sehenswürdigkeit der Hauptstadt - Frolowski Kloster, das als das älteste Nonnenkloster Kiews gilt.

Die bekannteste und lebhafteste Straße Podols ist die Sagajdatschnogo Straße, wo architektonisch attraktive zwei- und dreistöckige Häuser stehen, die an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert anstatt der verbrannten im Jahre 1811 errichtet worden sind. Am Wochenende, wenn die Straße fürs Transport geschlossen ist, verwandelt sie sich in den beliebten Ort für Spaziergänge bei Kiewern und Gästen der Stadt.

Die Sagajdatschnogo Straße führt zum anderen bekannten Platz Podols - Postplatz. Seine wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind die Talstation der Kiewer Standseilbahn und die neulich wiederaufgebaute Christi-Geburt-Kirche, die auch Schewtschenko-Kirche genannt wird, weil sich die Kiewer hier 1861 von der Asche des großen ukrainischen Dichters Taras Schewtschenko verabschiedeten.

Gleich hinter dem Postplatz befindet sich der Flusshafen, wovon man in der Warmzeit Motorschiffausfluge machen kann. Hierselbst befindet sich die Uferstraße, wo man die Magdeburger-Recht-Säule, die am Anfang des 19. Jahrhunderts zu Ehren der Rückgabe Kiew des Selbstverwaltungsrechts gebaut worden ist, und die wunderbare Nikolaus-Kirche, die auf dem Betonfundament im Wasser steht, sehen kann. Das ist die erste und einzige Kirche in der Ukraine, die sich im Wasser befindet.

Podol bewahrt noch viele interessante Sehenswürdigkeiten auf, die spannend zu entdecken sind, wenn man in seinen alten gewundenen Straßen spazieren geht.

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