Die Mariä-Entschlafens-Kathedrale

Sobornaya Sq. 1

Im historischen Zentrum von Poltawa – auf dem Iwanowa-Berg, wo die historisch-architektonischen Schlüsselsehenswürdigkeiten der Stadt konzentriert sind, fällt das prächtige Gebäude der Maria-Himmelfahrt-Kathedrale besonders heraus, die den Status vom einem der orthodoxen Haupttempel des Gebietes trägt.

Die Kathedrale war an der Stelle der hölzernen Kirche errichtet, die auf dem Territorium der Festung von Poltawa stand, in der zweiten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts und wurde zum ersten Steinbau der Stadt. Er, der mit der Schönheit und der Größe erstaunte, verwandelte sich sehr schnell ins wichtige geistige Zentrum von Poltawa, wo sich während der Feiertage fast alle ihre Bewohner versammelten. Die Maria-Entschlafens-Kathedrale überraschte mit der Ungewöhnlichkeit der Formen: die Barockstriche fügten ihr die Eleganz und die Luftigkeit hinzu, und die für die Architektur des Klassizismus charakteristische Elemente machten sie streng und sogar hart.

Aber nach nur zehn Jahren nach der Eröffnung war der Tempel umgebaut: er hat sich noch zwei Kuppeln angeschaffen und wurde zum fünfköpfigen, der Fußboden, der früher aus Ziegel ummauert war, war mit dem gusseisernen ersetzt, die Emporen waren auf das erste Stockwerk versetzt. Gerade so hat die Maria-Himmelfahrt-Kathedrale der russischen Kaiserin Katharina II. unter die Augen getreten, die sie 1787 besuchte.

Am Anfang des XIX. Jahrhunderts war der prächtige vierstufige Glockenturm neben dem Tempel errichtet, der heute als das Denkmal der Architektur und der Geschichte der nationalen Bedeutung anerkannt ist. So wie auch die Maria-Himmelfahrt-Kathedrale vereinte er wunderlich die drastischen Striche des späten Barockstiles und des Klassizismus. Der Glockenturm ist auch dadurch bemerkenswert, dass früher hier die riesige Glocke Kisi-kermen hing, die aus den erbeuteten türkischen Kanonen im XVIII. Jahrhundert gegossen war. Zurzeit wird er im Heimatmuseum von Poltawa bewahrt.

Mit der Zeit bekam die Maria-Himmelfahrt-Kathedrale immer wieder größere Popularität und enthielt schon mit Mühe alle Interessenten. Deshalb war es Ende des XIX. Jahrhunderts die Entscheidung über seinen Ausbau getroffen. Infolge der nächsten Umgestaltung wurde der Tempel geräumiger und konnte gleichzeitig bis 10 Tausend Pfarrkinder aufnehmen.

1934 – mit dem Antritt in der Ukraine der sowjetischen Macht – war die Maria-Entschlafens-Kathedrale gesprengt und völlig zerstört. Wie durch ein Wunder blieb nur sein Glockenturm unbeschädigt, den man nach dem Abschluss des Zweiten Weltkriegs lange Zeit wie den Raum für verschiedene Werkstätten verwendete. Ende des XX. Jahrhunderts war die Rekonstruktion des Glockenturms durchgeführt, in deren Ergebnis ihm die echte historische Gestalt zurückgegeben war. In derselben Zeit schuf man in seinen Räumen das Stadtmuseum und einige Gemäldeausstellungen.

Mit dem Erhalten von der Ukraine der Unabhängigkeit war der Glockenturm der orthodoxen Kirche übergeben, und 2005 baute man neben ihm die Maria-Himmelfahrt-Kathedrale neu aufgebaut. Der neue Tempel, der im ukrainischen Barockstil errichtet ist, ist keine genaue Kopie ihres Vorgängers, jedoch überrascht ebenso wie auch die Kathedrale des XVIII. Jahrhunderts mit der Eleganz, der Feinheit und der Größe der Formen.

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