Tschernihiw

In Tschernihiw – in einer der altertümlichsten und ergreifend schönsten Städte der Ukraine, zu weilen – ist das Gleiche, dass man die faszinierende Reise durch eine Reihe der Epochen begeht. Diese merkwürdige Stadt, die den Status der zweiten Hauptstadt von der Kyiver Rus trug, ist heute weit über den Grenzen des Landes durch den Überfluss der einzigartigen historischen Sehenswürdigkeiten weitbekannt. Denk mal an: in Tschernihiw ist das Viertel aller Denkmäler der originellen altrussischen Architektur der Ukraine konzentriert! Solches prächtige Kulturerbe versicherte der Stadt die besondere, mit nichts vergleichbare Atmosphäre, für die hierher nicht nur die Liebhaber der Geschichte, sondern auch Tausende Touristen aus verschiedenen Fleckchen Erde ankommen.

Die Geschichte von Tschernihiw nimmt ihren Anfang im VII. Jahrhundert, als an der Stelle der Vereinung von zwei malerischen Flüssen – der Desna und Strishen – die Siedlung des ostslawischen Stamms entstanden ist, aus der nachher auch die Stadt gewachsen ist. Schon in zwei Jahrhunderten angehörigte Tschernihiw, das die reiche und gut gefestigte Stadt bildete, der Kyiver Rus. Dank den Bemühungen der altrussischen Fürsten wuchs es während der folgenden 300 Jahre und entwickelte sich aktiv. Aber die Periode der stürmischen Blüte war 1239 beendet, als die von den Mongolen-Tataren ausgeraubte und zerstörte Stadt in die Rapuse ging.

Nachher ging Tschernihiw von einem Staat zum anderen über: war ein Teil des Großfürstentums Litauen, des Moskauer Staates und angehörigte endlich im XVII. Jahrhundert Polen – seit dieser Zeit erlebt die Stadt die zweite Blüte. Tschernihiw setzte fort, sich im XIX. Jahrhundert zu entwickeln, als es in den Besitz des Russischen Kaiserreichs überging.

Obwohl jede Epoche die Gestalt und die Atmosphäre der Stadt fleißig bildete, hatte die altrussische Periode den größten Einfluss auf sie. Die Mehrheit ihrer einzigartigen Denkmäler ist heute im historischen Zentrum von Tschernihiw – auf dem Territorium von Detinez (vom Wall) konzentriert, wo sich vor mehr als tausend Jahre die Fürstenzitadelle und die Kette der fortifikatorischen Bauten befanden. Hinter den mächtigen Wänden befanden sich einst die Verwaltungsgebäude, die Häuser von Bojaren, die Märkte und die Tempel, einer unter denen – die Christi-Verklärungs-Kathedrale – bis zu unseren Tagen unbeschädigt blieb und als ein einzigartiges Muster der altrussischen Architektur gilt. Dieser majestätische Tempel, der noch im XI. Jahrhundert angelegt war, gehört zu den altertümlichsten Kirchen in der Ukraine. Mit seiner Größe und seinen originellen Formen überrascht auch die neben ihm stehende Boris-und-Gleb-Kathedrale, die im XII. Jahrhundert an der Stelle des älteren Steintempels aufgebaut war. Heute befindet sich das Museum der Architektur in ihrem Gebäude. Auf dem Territorium des Walles befindet sich noch eine interessante Sehenswürdigkeit von Tschernihiw – 12 gusseiserne Kanonen, die, nach der Legende, der Stadt Peter I. der Große für Mut schenkte, der von den Kosaken von Tschernihiw im Krieg gegen die Schweden gezeigt war.

Von der östlichen Seite von Detinez öffnen sich die beeindruckenden Blicke auf die Stadt und, insbesondere, auf die goldenen Zwiebeltürme der Katharinenkirche, die als eine der schönsten in der Ukraine anerkannt ist. Unweit von ihr befindet sich das Herz von Tschernihiw – sein administratives und kulturelles Zentrum – der Rote Platz. Er hat mit seinem Moskauer Namensvetter nichts am Hut: der Name vom Platz wird wie „schön“ übersetzt und wird vollständig von seinem prächtigen Architekturensemble beschönigt, das sich in den XVIII. – XX. Jahrhunderten bildete. Als die bemerkenswertesten Bauten, die den Roten Platz umgeben, gelten die Gebäude der Nationalbank der Ukraine und der Gebietsverwaltung von Tschernihiw. Aber zu seinem Hauptschmuck dient das klassische Denkmal der altrussischen Architektur – die Pjatniza-Kirche des XII. Jahrhunderts, die so zu Ehren der Heiligen Paraskewa Pjatniza genannt war – die Schutzgeheilige des Handels (auf dem Roten Platz befanden sich die Handelsreihen früher).

Die wertvollsten Schätze von Tschernihiw, die ihm ins Erbe von der Kyiver Rus zufielen, sind, gewiss, die Hauptheiligtümer der Region – die Eliaskirche und das Dreifaltigkeitskloster. Auf dem Territorium vom ersten, das im XI. Jahrhundert gegründet war, erregen die Maria-Entschlafens-Kathedrale, die altertümlichen Höhlen und der 36-meterlange Glockenturm die Aufmerksamkeit. Und das Dreifaltigkeitskloster ist vor allem durch die Antonij-Höhlen berühmt. Dieser einzigartige 315-meterlange unterirdische Komplex war vom „Vorgesetzten aller russischen Mönche“ Antonij Petscherski (von Höhle) vor fast tausend Jahren gegründet. Hier befindet sich der größte in der Ukraine unterirdische Tempel und die merkwürdige Ilinski-Kirche – das markante Muster der altrussischen Baukunst.

Und die Zahl von solchen wertvollen historischen Denkmälern in Tschernihiw kann man nicht zahlen! Dank ihrem magischen Mittelpunkt bringt die Stadt wie mit der Zeitmaschine ihre Gäste auf Hundert Jahre zurück und lässt die Geschichte berühren, mit der hier jeder Stein atmet. Und nebenbei – öffnet ihre tiefsten Geheimnisse, zwingend, zu ihm wieder und wieder zurückzukehren, um die neuen Geschichten, Legenden und den Sagen zu erfahren.

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