Schytomyr

Schytomyr, das sich auf drei Felshügeln breitmachte und von den altertümlichen Wäldern umgeben ist, gilt als die Perle der Waldgegend (Polessje). Diese altertümliche Stadt mit der stürmischen historischen Vergangenheit, den interessanten Sehenswürdigkeiten und den einzigartigen Landschaften zieht immer mehr Reisenden von Jahr zu Jahr an. Einige fahren hierher, sich an der wunderlichen Natur der Region zu weiden, andere – um das einzige in der Ukraine Kosmonautik-Museum zu besuchen.

Die Stadt erinnert sich bestimmt an das Datum ihrer Gründung: das Jahr 884. Und bezüglich seines Namens werden die Streite bis jetzt geführt. Laut einer Version, besiedelten Schytitschi die hiesigen Erden – der slawische Stamm damals, dessen Hauptbeschäftigung der Ackerbau war: wie man meint, stammt der Name der Stadt genau vom ukrainischen Wort „Schyto“ (der Roggen). Aber größere Ausbreitung bekam die andere Legende: Schytomyr war zu Ehren des Gefolgsmannes der altrussischen Fürsten Askold und Dir genannt, der auf dem Felsen unter den Wäldern die hölzerne Festung gründete, die nachher wucherte und sich in die Stadt verwandelte.

Im Х. Jahrhundert wurde Schytomyr zum Teil der Kyiver Rus, und schon in XIII. kriegte wie auch andere Städte des altertümlichen Staates die zerstörende Invasion der tataro-mongolischen Eroberer. Nach einem Jahrhundert ging es in den Besitz der litauischen Fürsten über. Tourlich unter den Einfällen der Nomaden leidend, entwickelte sich Schytomyr nichtsdestoweniger, breitete sein Territorium aus, sein Schloss war wesentlich gefestigt und vom Graben umgeben. Zur Mitte des XV. Jahrhunderts gehörte es schon zu 15 größten Städte von Polen-Litauen. Seit 1569 machten die polnischen Magnaten in Schytomyr zurecht, und Ende des XVIII. Jahrhunderts angehörigte es dem Russische Kaiserreich und verwandelte sich mit der Zeit ins bedeutsamen Industrie-Handelszentrum.

Heute ist Schytomyr auch als die Heimat von vielen hervorragenden Wissenschaftlern und Künstlern bekannt, die seinen Namen in die Geschichte einschrieben. Hier, insbesondere, wurde der Begründer der praktischen Raumfahrt geboren, der Konstrukteur der ersten kosmischen Raketen Sergei Koroljow, wessen Namen das einzigartige Museum von Schytomyr – das Kosmonautik-Museum – trägt. Ein Teil seiner Schaustellung sind die persönlichen Sachen, die Dokumente, die Möbel – befindet sich im Haus, wo der große Gelehrte seine Kindheit verbrachte. Der andere– unter dem Namen „Kosmos“ – liegt im für ihn speziell aufgebauten Gebäude. „Hier zu weilen – ist es das Gleiche, wie ins kosmische Märchen zu geraten“, – so äußern sich die Besucher über das Museum. Die „überirdische“ Atmosphäre im Pavillon schaffen die Originale und die Modelle der Raumschiffe, die Ausstattung und die Ausrüstung der Kosmonauten, die einzigartigen Fotografien und Dokumente. Als der Stolz der Sammlung gilt die Kapsel mit dem Boden des Mondes, die dem Museum von NASA geschenkt ist. Und die Licht- und Lauteffekte, die die Schaustellung begleiten, ergänzen ihr nur die Faszination.

Schytomyr kann auch die interessantesten architektonischen Denkmäler herausbeißen, unter denen den besonderen Platz die prächtige Verklärungskathedrale besitzt. Der Tempel, der im XIX. Jahrhundert aufgebaut ist, gilt heutzutage als das Symbol der Stadt. Er überrascht mit seiner Größe und seinen eindrucksvollen Umfängen – die Höhe seiner Türme erreicht 53 Meter. Auf dem Berg, wo einst das Schloss von Schytomyr stand, befindet sich noch ein bemerkenswertes Denkmal der sakralen Architektur – die Heilige-Sofia-Kirche, die im XVIII. Jahrhundert errichtet war. Ihre originelle Gestalt ist von der harmonischen Vereinung von zwei Stilen – vom Barockstil und von der späten Renaissance – bedingt.

Unweit von der katholischen Kathedrale befindet sich der prächtige Palast der Bischöfe von Schytomyr, wessen Gebäude heute das Heimatmuseum und die reiche Gemäldegalerie besitzt, die die Meisterwerke der hervorragenden europäischen Meister bewahrt. Und nebenan lockt das zweistöckige Gebäude des Rathauses (der ehemalige Magistrat) mit der Schönheit seiner Formen die Aufmerksamkeit an.

Schytomyr ist auch durch seine unzählbaren Grünanlagen und die Parks berühmt: das ist eine der grünsten Städte der Ukraine! Großer Beliebtheit der Ortsbewohner und der Touristen erfreut sich der malerische Park namens Gagarin. Hier, außer den gemütlichen Alleen und den Springbrunnenkaskaden, befindet sich noch eine Sehenswürdigkeit von Schytomyr – die Hängewerksbrücke, von der sich die bemerkenswerte Aussicht auf die Stadt öffnet.

Aber die Hauptwürde von Schytomyr ist seine bezwingende Freundlichkeit, mit der es die Gäste begegnet. Doch nicht umsonst war das gastfreundlich offene Tor auf dem altertümlichen Wappen der Stadt dargestellt. Leises, gemütliches Schytomyr ist für jeden auch heute geöffnet, wer den Wunsch haben wird, seine reiche Vergangenheit und seine nicht weniger interessante Gegenwart kennenzulernen.

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