Iwano-Frankiwsk

Im Bewusstsein der Mehrheit von den Touristen ist Iwano-Frankiwsk ein Tor in die Ukrainischen Karpaten. Deshalb wird er nicht selten nur zum Umschlagplatz auf dem Weg zu den zahlreichen Heil- und Skikurorten von Transkarpaten sein. Und inzwischen ist diese bezaubernde Stadt mit ihren im Grün eingebettet Grünanlagen und Parks, mit den europäisch akkuraten Häuschen und mit dem Feld der historischen Denkmäler wert, um hier länger auszubleiben.

Die Stadt wurde 1662 vom Kronhetman Andrzej Potocki gegründet und als Stanislaw – zu Ehren seines Vaters – genannt. Das war die Festung, die von den Einfällen der Krimtataren schirmte und als ein Stützpunkt der polnischen Magnaten in Galizien diente. Jedoch änderte sich die Situation Ende des XVIII. Jahrhunderts, und die Stadt ging die Stadt in den Besitz des Habsburgerimperiums über, wo sie sich bis zum Anfang des Ersten Weltkrieges befand. 1918 wurde sie zur Hauptstadt der Westukrainischen Volksrepublik, die nur Zeitlang existierte, und 1962, das 300. Jubiläum schon im Verband von der UdSSR gefeiert, wurde sie den in Iwano-Frankiwsk umbenannt. Die Stadt bekam den neuen Namen zu Ehren des bedeutenden ukrainischen Schriftstellers und der Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, der vieles für die Erhaltung der ukrainischen Sprache und Kultur auf den westlichen Erden gemacht hatte.

Zur Blütezeit war Iwano-Frankiwsk das große geschäftlich-handwerksmäßige Zentrum, das die Vertreter der verschiedensten Nationalitäten anlockte. Die zahlreichsten waren damals hier die jüdische, die armenische und die polnische Gemeinden. Die Mehrnationalität der Stadt müsste sich in ihrer Gestalt ausprägen: Iwano-Frankiwsk schmückten die architektonischen Bauten der verschiedensten Stile, was ihm den eigenartigen Zauber gab. Jedoch war am Anfang des XX. Jahrhunderts, als für die Stadt die harten Kämpfe geführt wurden, ein Teil der historischen Verbauung zerstört und schon in den neuen architektonischen Formen wieder aufgebaut. Nichtsdestoweniger, unterscheiden die hochfeine Eleganz und der besondere Scharm Iwano-Frankiwsk auch heute.

Das Herz der Stadt ist ein für alle europäischen Städte traditioneller Platz Rynok, der von den märchenhaften altertümlichen Häuschen umgegeben ist. Mit der Originalität seines Architekturensembles erinnert er an den Lwiwer Hauptplatz, wofür man Iwano-Frankiwsk als „das kleine Lwiw“ oft nennt. In der Mitte vom Platz ragt das Rathaus in die Höhe – das einzige in der Ukraine, das im Jugendstil aufgebaut ist. Das erste Rathaus erschien hier noch im XVII. Jahrhundert, jedoch wurde es nachher mehrmals umgebaut.

Sie bekam 1932 die jetzige Gestalt. Jetzt befinden sich im Gebäude des Rathauses einige Expositionen des Heimatmuseums, wo die Sammlungen der altertümlichen Möbel, der Waffen und der Bücher, sowie das touristisch-informative Zentrum vorgestellt sind. Vor dem Rathaus befindet sich einer der bekanntesten Springbrunnen von Iwano-Frankiwsk – Springbrunnen-Ei.

Neben dem Platz Rynok häuften sich die Hauptperlen der sakralen Architektur der Stadt an. Den besonderen Platz besitzt unter ihnen das Gebäude der ehemaligen Armenischen Kirche, das im XVIII. Jahrhundert im späten Barockstil aufgebaut war. Zur sowjetischen Zeit befand sich hier das Museum der Religionsgeschichte und des Atheismus. Jetzt ist das die orthodoxe Heilig-Pokrowski Kathedrale.

Unweit von ihr befindet sich die ehemalige Marienkirche – der älteste Bau von Iwano-Frankiwsk. Sie war im XVII. Jahrhundert wie die Ruhestätte der Familie Potocki errichtet. Jetzt besitzt das künstlerische Museum das Gebäude, wo die Muster der Ikonenmalerei von Galizien, die Leinwände der Klassiker von der westukrainischen Malerei, sowie die Arbeiten der polnischen, österreichischen, deutschen und italienischen Meister ausgestellt sind.

Nebenan befindet sich die barockischeAuferstehungs-Kathedrale, die aus der Jesuitenkirche umgebaut ist.

Außer den interessantesten historisch-architektonischen Reichtümern ist Iwano-Frankiwsk für seine Harmonie und Gleichmäßigkeit berühmt. Und deshalb ist es hier besonders angenehm, Tag um Tag zu verbringen, bevor man sich die Gipfel zu stürmen und die verschneiten Abhänge der Karpaten einzufahren begibt.

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