Primorskyj Boulevard
Der auf dem hohen steilen Strand liegende Seeboulevard – ist der atmosphärischste Ort von Odessa, der am besten ihren Geist übergibt und von der komplizierten Geschichte der Stadt erzählt. Er erfüllt die Funktion der Paradefassade, die übers Meer ankommenden Gäste von Südpalmyra würdig begegnend, indem er vor ihnen in der ganz anzaubernden Schönheit erscheint.
Dieses kleine, nur 500 Meter in der Länge, Sträßchen hat solche Zahl der architektonischen Sehenswürdigkeiten gesammelt, dass den Titel des Freilichtmuseums vollkommen tragen kann. Und die hundertjährigen Platanen, die Kastanienbäume und die Linden, die den Boulevard umrahmen, schaffen die merkwürdige Gemütlichkeit, die diese Straße als die beliebte Stelle der Spaziergänge von Bewohnern Odessas und Gästen der Stadt gemacht hat.
Den Seeboulevard zu gestalten begann man in 1821, früher befand sich die Festung Hacıbey auf dieser Stelle, die beim Türken von de Ribas abgerungen war. Und schon nach fünf Jahren erschien am Anfang der Straße der mir seiner Pracht verblüffende Woronzowski Palast, der zur Residenz des dritten Stadthauptmannes von Odessa diente – Grafen Michail Woronzow. Das ist eines der eindrucksvollsten Elemente des Architekturensembles vom Boulevard, das in den besten Traditionen des russischen Klassizismus errichtet ist.
In der Mitte von der Straße, in der Mitte des kleinen Platzes, ragt das bemerkenswerteste Denkmal des Seeboulevards – das Denkmal dem Herzog von Richelieu, dem ersten Gouverneur von Odessa, in die Höhe. Von hier aus öffnen sich die phantastischen Aussichten auf den Hafen mit seinen schneeweißen Motorschiffen und Jachten! Zum Meer kann man die sagenhafte Potemkinsche Treppe hinabsteigen.
Eines der schönsten architektonischen Objekte des Seeboulevards – das Hotel „Londonskaja“, wo zu verschiedener Zeit Robert Stevenson, Isadora Duncan, Sarah Bernhardt, Anton Tschechow, Maxim Gorki und andere bekannte Menschen stehenblieben. Dem Hotel gegenüber, deckte man, übrigens, vor kurzem die Reste der altgriechischen Siedlung auf. Das sind die antiken Begräbnisse, die Alltagsgegenstände der vorigen Bewohner dieser Erden. Heute wurde die Stelle der Ausgrabungen mit den altertümlichen Funden, die von der Glaskuppel bedeckt ist, zu einer neuen Sehenswürdigkeit des Boulevards.
Unweit vom Hotel nistete sich noch ein Lieblingsobjekt der Touristen – das Denkmal zu Ehren von Alexander Puschkin in der kleinen gemütlichen Grünanlage ein. Und beendet die entzückende architektonische Reihe des Seeboulevards das Gebäude der alten Börse mit der klassischen Kolonnade der korinthischen Ordnung auf dem Dumaplatz. Heute befindet sich der Stadtrat hier. Und neben dem Gebäude war die gusseiserne Kanone – die eigentümliche Trophäe, die von einem der britischen Schiffe abgenommen ist, das Odessa während des Krimkrieges 1854 belagerte – in 1904 aufs Postament eingestellt.