Uschhorod (Ungwar)
Altertümliches und eigenartiges Uschgorod nennt man oft als „das Fenster in Europa“. Und es ist nicht zu verwundern: es befindet sich im Herz von Transkarpatien – am Fuß der majestätischen Berge, in der unmittelbaren Nähe von der Grenze mit der Slowakei. Die Einzigartigkeit der Lage, sowie der Einfluss der Menge von den Kulturen, unter dem die Stadt für ihre tausendjährige Geschichte stand, machten es zu einem der attraktivsten Fleckchen Erde der Westukraine.
Hier verschlingt sich die eklektische Architektur der österreichisch-ungarischen Periode mit den Gebäuden im Stil des tschechoslowakischen Konstruktivismus und des sowjetischen Modernismus, und nebenan entfalten japanische Blütenkirschen und die Magnolien ihre Blütenpracht.
Den Namen der Stadt gab der Bergfluss Usch (bis zum XIX. hieß er Ungwar, was in der Übersetzung aus dem Ungarischen „das Schloss auf dem Fluss Usch“ bedeutet), der wie mit dem breiten Band Uschgorod in zwei Teile gliedert: das rechte und das linke Ufer. Gerade auf dem rechten Ufer liegt die alte Stadt, die die Touristen mit der Häufung der interessantesten historisch-architektonischen Denkmäler der europäischen Bedeutung anlockt.
Uschgorod auf den Transkarpatienhügeln erschien vor mehr als 10 Jahrhunderten, als der Bau des Festungsschlosses, das zur Residenz des altrussischen Fürsten Laborez wurde, begann – Transkarpatien angehörigte zu jener Zeit der Kyiver Rus. Mit der Zeit breitete sich das Schloss aus und verwandelte sich in die bezaubernde Stadt, die zum Teil des Königreiches Ungarn bald wurde. Die folgenden vier Jahrhunderte gestalteten die italienischen Aristokraten sie – die Grafen Drugeth. Gerade bei ihnen bekam das Schloss jene Gestalt, in der man es heute sehen kann. Seit dem XVII. Jahrhundert spielte die Stadt die Rolle des Osttores von der Habsburgermonarchie, dabei entwickelte sie sich und wurde aktiv bebaut.
Die österreichische Periode schenkte Uschgorod eine Menge der originellen architektonischen Meisterwerke, jedoch bleibt das altertümliche Schloss-Festung als die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt. Das ist einer der am besten unbeschädigt bleibenden fortifikatorischen Bauten auf dem Territorium der Ukraine. Das Schloss ist in Form vom falschen Viereck mit den unangreifbaren Bastionen aufgebaut, die in die Höhe 15 Meter erreichen.
Sein Hauptgehäuse bildet das dreistöckige Renaissancegebäude mit vier massiven Ecktürmen. Im Verlies des Palastes befanden sich einst das Gefängnis und die Folterkammer. Heute befinden sich die faszinierenden Expositionen des Landeskundemuseums, sowie der Degustiersaal beder rühmten transkarpatischen Weine im Gebäude des Schlosses von Uschgorod.
Unweit vom Schloss befindet sich noch ein einzigartiges Objekt – das Museum der Volksarchitektur und des Alltagslebens von Transkarpatien. Hier sind die originellen Muster der hölzernen Baukunst, die die ethnischen Traditionen verschiedener Völker vorstellen, die in Transkarpatien wohnten. Das sind die ordentlichen Häuschen von Huzulen, das Schulgebäude, die Wind- und Wassermühlen, sowie der Hauptschatz des Museums – die hölzerne Michajlowski Kirche des XVIII. Jahrhunderts, die mit der ungewöhnlichen Architektur erstaunt.
Unter den sakralen Bauten von Uschgorod stehen im Mittelpunkt des Interesses die entzückende Kreuzkirche und die elegante römisch-katholische Sankt-Georgs-Kathedrale, die an der Stelle der zerstörten lutherischen Kirche aufgebaut war.
Uschgorod ist wie eine der grünsten Städte der Ukraine bekannt. Im Frühling und im Sommer bettet es im üppigen Grün der zahlreichen Parkanlagen, der Gärten und der Parks mit den exotischen Bäumen und Pflanzen ein. Und noch hier befindet sich die längst in Europa Lindenallee, die sich dem Fluss entlang durch zwei Stadtuferstraßen erstreckt.
Damit sich die Gäste von Uschgorod an seiner feinen Architektur ruhig weiden konnten, sind einige Fußgängerzonen in der Stadt geschaffen. Hier herrscht die Atmosphäre der Gemütlichkeit und der Befriedung, die an die langsamen Spaziergänge durch das historische Zentrum zieht. Und man kann immer in einem der merkwürdigen Kaffeehäuser rasten und Atem holen, wo man den berühmten transkarpatischen Kaffee macht. Viele Touristen gestehen, dass sein Geschmack – neben den einzigartigen Sehenswürdigkeiten von Uschgorod – vollkommen zu einer der drastischsten Erinnerungen an die Stadt werden kann.