Die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale

Karla Marksa St. 1

Die im historischen Stadtzentrum liegende monumentale Mariä-Verkündigungs-Kathedrale, die den Blick mit ihren originellen Formen und ihrem nicht ordinären „gestreiften“ Mauerwerk anlockt, ist einer der schönsten Tempel von Charkiw. Er, der im russisch-byzantinischen Stil eingehalten ist, ist als das einzigartige Denkmal der Architektur vom Anfang des XX. Jahrhunderts anerkannt und ist ein unveränderliches Zentrum der touristischen Aufmerksamkeit.

Die erste Mariä-Verkündigungs-Kathedrale ist hier Mitte des XVII. Jahrhunderts, fast sofort nach der Gründung von Charkiw erschienen. Jedoch hat sie weniger als ein Jahrhundert existiert: 1738 ist der hölzerne Tempel während des großen Brandes in Flammen aufgegangen. Nach 50 Jahren war die neue Steinkathedrale im Stil des frühen Klassizismus an seiner Stelle aufgebaut. Unter den anderen Kirchen von Charkiw jener Zeit fiel sie dank der eindrucksvollen Größe und dem Reichtum der dekorativen Ausstattung heraus.

Jedoch entwickelte sich die Stadt aktiv, und Ende des XIX. Jahrhunderts entstand die Notwendigkeit in dem anderen – umfangreicheren und monumentalen Tempel. So war die neue Kathedrale 1888 neben der tätigen Mariä-Verkündigungs-Kathedrale gelegt, dessen Bauen fast dreizehn Jahre dauerte. Der Tempel, in wessen ungewöhnlicher äußerlichen Gestalt die Elemente des byzantinischen Stils dominierten, kombinierte harmonisch auch die charakteristischen Striche anderer Architekturrichtungen, was ihn unglaublich schön und künstlerisch machte. Der Baumeister hat der eindrucksvollen Massivität der Mariä-Verkündigungs-Kathedrale die feine Leichtigkeit des 80-meterlangen vierstufigen Glockenturmes entgegengesetzt.

Die innere Ausstattung des neuen Tempels hielt seiner äußerlichen Gestalt das Gegengewicht. Für den Hauptschmuck der Innenansicht gilt die Ikonenwand, die aus schneeweißem Marmor geschaffen ist. Das Entzücken ruft auch die Tempelmalerei hervor: die Ikonen und die prächtigen Freskomalereien an den Wänden.

Unter der sowjetischen Macht, wenn alle kultischen Bauten des Landes unbarmherzig zerstört wurden, hatte die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale von Charkiw, kann man sagen, Glück. Sie entschied man, nicht zu sprengen, sondern einfach zu schließen, und den Tempelraum für die kulturellen Ziele zu verwenden. Die Ortsbewohner behaupten nichtsdestoweniger, dass stattdessen sich in der Kathedrale der Pferdestall befand und das Lagerhaus für die Erdölprodukte ausgestattet war.

Die Periode des Zweiten Weltkriegs, so paradox es klingt, wurde zur günstigen für die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale: während der deutschen Okkupation war sie wieder geöffnet, und bleibt bis jetzt tätig.

Übrigens steht die Stelle, an der der Tempel errichtet ist, in Charkiw im Verruf. Es ist möglich, dass gerade damit die Unannehmlichkeiten verbunden sind, die die Kathedrale in letzter Zeit erlebt hat. Im Sommer 1996 beschädigte der starke Orkan beträchtlich das Kreuz auf dem Glockenturm. Es war bald wieder hergestellt, aber schon nach einem Jahr nahm das Kreuz wieder Schaden: diesmal vom Feuer. Der Brand, der im Kuppelraum aufflammte, hat das Kreuz fast zerstört. Sondern auch aus dieser Situation „Zog“ die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale Nutzen: nach der Rekonstruktion der Kuppel mit dem Kreuz wurde die allgemeine Höhe des Tempels größer, ihn noch majestätischer gemacht.

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