Das Lemberger Opern- und Balletttheater
Svobody Ave. 28
Öffnungszeiten: von 10.00 bis 19.00
Das Oper- und Balletttheater, wessen prächtiges Gebäude die Ortsbewohner als das Hauptsymbol und die Perle von Lwiw nennen, gehört neben den Wiener Staatsoper und dem Opernhaus Odessa zur Zahl der schönsten Theater Europas. Das Lemberger Oper, das den Hauptprospekt der Stadt schmückt, ist einer der drastischsten städtischen Sehenswürdigkeiten, die für den Besuch obligatorisch sind. Täglich begeistern sich Tausende Reisenden aus verschiedenen Fleckchen Erde der Welt für seine Schönheit und seine Größe.
Die Notwendigkeit im großen Stadttheater empfand Lwiw, das sich damals unter der Gewalt von Österreich-Ungarn befand, am Ende des XIX. Jahrhunderts. In derselben Zeit war der Wettbewerb auf das beste Projekt des zukünftigen Theaters organisiert, in dem der talentvolle Architekt Zygmunt Gorgolewski gewann, der schon dazukam, als der Autor einiger monumentaler Bauten in Deutschland und Polen berühmt zu werden.
Es war entschieden, das Theater im Stadtzentrum zu errichten, das, es zu bemerken ist, in der Zeit schon bebaut war. Um das Problem mit dem Platz zu lösen, bot der findige Baumeister an, den in der Mitte von Lwiw durchfließenden Fluss Poltwa unter die Erde, in den städtischen Kollektor zu „verbergen“, und anstelle des gewohnheitsmäßigen Fundaments, die festen Betonbogen zu verwenden. So dass man tapfer behaupten kann, dass das Lemberger Opern- und Balletthaus das in der Welt einzige Theater ist, das auf dem Fluss errichtet ist.
Sein Bauen begann 1897 und dauerte drei Jahre – im Jahre 1900 war das Große Stadttheater, wie damals das Opernhaus hieß, feierlich geöffnet. Das Gebäude, das in den klassischen Traditionen mit den Elementen des frechen Barockstiles und der zurückhaltenden Renaissance eingehalten war, überraschte mit dem Pfiff und der Üppigkeit des Dekors: an seinem Design und der Ausstattung des Theaters arbeiteten die besten Meister von Lwiw und der ganzen Alten Welt. Die Fassade des Gebäudes ist durch die Skulpturen, die Kolonnen, die Nischen und die Balustraden freigebig geschmückt. Das bekränzen drei geflügelte Bronzenfiguren – des Genies des Dramas und der Komödie, des Genies der Musik und des Ruhmes mit dem goldenen Palmenzweig in den Händen.
Innen ist das Theater auf solche Weise entworfen, damit sein Foyer, seine Korridore und seine Treppe vom natürlichen Licht maximal beleuchtet wurden: am Tag – der Sonne, in der Nacht – des Mondes und der Sterne. Die Innenansicht der Lwower Oper zaubern mit der Schönheit und der Üppigkeit der Ausstattung an. Bei seiner Aufmachung verwendete man einige Kilogramme vom Gold, den vielfarbigen Marmor, die ergreifenden Malereien und Skulpturen. Die besondere Begeisterung ruft die Spiegelhalle bei den Gästen des Theaters hervor – sie bekam solchen Namen dank den sich gegenüber befindenden Spiegeln, die die Illusion des unendlichen Tunnels schaffen. Den Korridor schmücken die malerischen Bilder, die die Allegorie der Kontinente darstellen: Europa, das in Gestalt vom weißen Jungen verwirklicht ist, reist von einem Kontinent zu anderem, von jedem verschiedene Geschenke bekommend.
Im Jahre 2000 – zum Jahrhundert des Lemberger Opern- und Balletttheater – war es zu Ehren von Solomia Kruschelnyzka, von der hervorragenden ukrainischen Opernsängerin, die breit weltbekannt ist, restauriert und umbenannt.
Im Lemberger Oper- und Balletttheater muss nicht nur die Vorstellung besuchen, hierher ist es mit der Besichtigung unbedingt zu kommen – um über die Geschichte und die Legenden dieses merkwürdigen Architekturdenkmals mehr zu erfahren.