Jesuitenkirche (St. Peter-und-Paul-Kathedrale)

Teatralna St. 11

Die Jesuitenkathedrale von St. Peter und Paul, die majestätisch ganz im Herzen des historischen Zentrums Lwiws in die Höhe ragt, ist einer der größten und bedeutsamsten kultischen Bauten der Stadt. Die, die auf der längsten Straße der alten Stadt – Teatralnaja liegt, nimmt sie rechtlich den führenden Platz in der Liste der attraktivsten Sehenswürdigkeiten von Lwiw ein.

Die Jesuiten – die Vertreter des einflussreichsten Mönchsordens der katholischen Kirche, die dank ihrer Ausbildung immer berühmt waren, – erschienen in Lwiw Ende des XVI. Jahrhunderts und errichteten nach einigen Jahren hier die kleine hölzerne Kirche. Jedoch entsprach der bescheidene Tempel dem Hauptziel der Mönche – das Prestige des Ordens zu festigen und den einheimischen Pfarrkindern die Vorstellung über die Macht der katholischen Kirche aufzureden – nicht. Und deshalb waren die Jesuiten beabsichtigt, in Lwiw die neue – grandiose Kathedrale aufzubauen, die mit den Maßstäben und der Größe überraschen würde.

Der lokale Magistrat beeilte sich nichtsdestoweniger nicht, den Jesuiten die Erde abzusondern, die im damals noch kleinen nach der Größe Lwiw Gold wert war. Nur 1603 – nach der Einmischung des polnischen Königs Sigismund III., der zum Jesuitenorden selbst gehörte, –bekamen die Mönche das Grundstück für das Bauen der Steinkirche der Heiligen Peter und Paul.

Das Bauen, das 1610 anfing, dauerte zwanzig Jahre lang. Über den Autor des Projektes der Kathedrale bewahrte die Geschichte keine Angaben, es ist nur bekannt, dass den ersten Stein ins Fundament des Tempels einer der Mönche-Jesuiten gelegt hat, und die Bauarbeiten leitete der bekannte italienische Architekt Giacomo Briano, der viele Jesuitenkirchen in Polen und Deutschland geschaffen hatte.

Die errichtete Kathedrale, die zu einem der ersten Denkmäler der Barockarchitektur in Lwiw wurde, überraschte die Städter nicht nur mit der Erhabenheit, sondern auch mit den eindrucksvollen Umfängen: 41 Meter lang, 22 Meter breit und 26 Meter hoch. Die Paradefassade des Gebäudes schmückten die Nischen mit den in ihnen eingestellten Statuen der Jesuitenheiligen und die zahlreichen dekorativen Elemente. 1701 war der Turm zur Kirche vorgebaut, damals die höchste in der Stadt, auf der man später die Uhr eingestellt war. Jedoch befahlen die Lokalbehörden in Zusammenhang mit dem Abbruch des Rathauses in Lwiw, den oberen Rang des Turmes wegzunehmen, wonach er mit der Kathedrale gleichgesetzt wurde.

Die Innenansicht der Jesuitenkirche der Heiligen Peter und Paul zaubert nicht weniger, als ihre prächtige äußerliche Ausstattung an. Die Wände des Tempels sind mit den altertümlichen Fresken und Basreliefs, den zahlreichen Skulpturen und dem dekorativen Stuck geschmückt. Aber der Hauptwert der Kathedrale ist der prächtige Barockaltar, der in der Mitte des XVIII. Jahrhunderts geschaffen war.

Die Jesuitenkathedrale der Heiligen Peter und Paul ist auch wie der geheimnisvollste Tempel von Lwiw bekannt: diesen Status gewährleistete ihm das Netz der geheimnisvollen unterirdischen Gewölbe, die man heute mit der Besichtigung besuchen kann. Hier herrscht die ganz eigenartige Atmosphäre, die den Geist vom mittelalterlichen Lwiw empfinden lässt. Einer der interessantesten Funde der unterirdischen Verstecke der Kirche ist der Steinsarkophag des XVIII. Jahrhunderts, der für den Bischof Wishizkij aus Lwiw vorbestimmt war.

Aber die Hauptbesonderheit der altertümlichen Gewölbe ist das Gespenst des Schwarzen Mönchs, das, wie die Sage erzählt, durch die unterirdischen Labyrinthen von Lwiw schlendert. Man erzählt, dass in früheren Zeiten einen Mönch für das rebellische Verhalten und den Stolz in der unterirdischen Zelle geschlossen war – um die Sünden abzubeten. Nach einer bestimmten Zeit kam der Fremde den störrischen Klosterbruder besuchen. Er ging aus dem Verlies lange Zeit nicht hinaus, und als die Mönche herunterstiegen, um zu prüfen, was geschah, war die Zelle schon leer. Nur auf dem Fußboden lag der kleine Fetzen des Papiers, der mit Blut unterschrieben war. Es war der Vertrag, laut dem der Mönch die Seele dem Teufel verkauft hat. Man sagt, seit dieser Zeit schlendert sein Gespenst durch die unterirdischen Gewölbe auf der Suche nach dem, wer ihm helfen wird, das unglückliche Abkommen aufzulösen.

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