Detinez (Wall)

Preobrazhenskaya St. 1

Detinez ist der altertümlichste Teil von Tschernihiw, sein historisches Herz. Sein Erscheinen auf dem hohen Hügel am Ufer Desna hat vor mehr als dreizehn Jahrhunderte den Anfang der Stadt gegeben. Während vieler Jahrhunderte blieb Detinez ein politisch-administratives und geistiges Zentrum von Tschernihiw, deshalb ist es nicht verwunderlich, dass gerade an dieser magischen Stelle die historisch-architektonischen Hauptdenkmäler der altertümlichen Stadt konzentriert sind.

Der Tschernihiwer Kreml (Detinez), der im VII. Jahrhundert entstanden war, war der innere Teil der Stadt, der von der Kette der fortifikatorischen Bauten umgeben war. Es war die unzugängliche Zitadelle, hinter deren mächtigen Wänden sich einst der fürstliche Hof befand, die Bojarenhäuser standen, die Märkte und die Tempel lagen – die Mehrheit der Gebäude war steinern. Zum äußerlichen Schutz für Detinez dienten die Erdwälle mit der hölzernen Wand und die tiefe Baugrube, der mit Wasser gefüllt war. In die Zitadelle konnte man durch eine der drei Tores geraten.

Seit der Zeit von der Kyiver Rus sind die Reste von zwei fürstlichen Teremen, von Bojarengehöften und vom Bischofsmetochi mit der Steinwand und mit der Übertorkirche unbeschädigt geblieben. Aber die Hauptschätze, die auf dem Territorium von Detinez seit uralten Zeiten unbeschädigt geblieben sind, sind zwei prächtige altertümliche Tempel. Die majestätische Christi-Verklärungs-Kathedrale, die noch im XI. Jahrhundert gelegt war, ist bis zu unseren Tagen fast in der urwüchsigen Gestalt gekommen und ist das wertvollste Muster der altrussischen Architektur. Sie gehört zur Zahl der ältesten Kirchen der Ukraine.

Mit der Macht und den originellen Formen überrascht auch die neben ihm stehende Boris-und-Gleb-Kathedrale. Sie, die im XII. Jahrhundert an der Stelle der älteren Steinkirche aufgebaut war, diente zur Ruhestätte der altrussischen Fürsten. Nach fünf Jahrhunderten wurde die Boris-und-Gleb-Kathedrale zum Haupttempel des gleichnamigen Klosters, damals baute man zu ihm das Steinrefektorium vor, über dem später der Glockenturm mit der Kirche errichtet waren.

In jener Periode befand sich im Gebäude des Klosterrefektoriums das Tschernihiwer Kollegium – die erste Hochschule in der Linksufrigen Ukraine. Zurzeit befinden sich einige Museumsausstellungen hier, unter deren – die Sammlung der alten ukrainischen Ikonen.

Am Anfang des XIX. Jahrhunderts hat Tschernihiw den Status der Grenzstadt verloren, und die Festung war aufgehoben. Jedoch blieb die Stelle, wo sich Detinez befand, noch lange das administrative und kulturelle Stadtzentrum. Hier baute man das Haus des Gouverneurs auf, wo heute sich das historische Museum von Tschernihiw befindet, und neben ihm – das Gebäude des weiblichen Gymnasiums, in dem heute die reiche Sammlung des künstlerischen Museums aufbewahrt wird.

Die Verteidigungswälle, die vor tausend Jahren die Festung schützten, ebnete man ein, und an ihrer Stelle entstand die prächtige Parkzone mit den Boulevards und den Grünanlagen erschienen, wo die Bewohner und die Gäste von Tschernihiw die Zeit verbringen mögen. Aber – den Tribut der drastischen jahrhundertealten Geschichte der Stadt zollend – ließ man den vorigen Namen – Detinez, oder Wall.

Unter den übrigen Sehenswürdigkeiten vom Wall sind zwölf gusseiserne Kanonen, die hier am Anfang des XX. Jahrhundertes errichtet waren. Wie die Sage erzählt, hat der russische Kaiser Peter I. diese ihrer Stadt für den Mut geschenkt, der von den Tschernihiwer Kosaken im Krieg gegen die Schweden gezeigt ist.

Tschernihiwer Detinez (Kreml) ist wirklich die einzigartige Stelle, wo sich die Jahrhunderte und die Epochen verflochten sind, wo die magische Atmosphäre des Altertums herrscht. Gerade von hier aus ist es nötig, die Bekanntschaft mit altertümlichem und schönem Tschernihiw zu beginnen.

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