Königsarsenal

Pidvalna St. 13

Das Gebäude des ehemaligen Königsarsenals, das ein Teil des Befestigungssystems der Stadt ist, ist eines der wenigen Denkmäler der mittelalterlichen Verteigungsarchitektur Lwiws, die bis heute erhalten geblieben ist und den Geist und die Atmosphäre der damaligen Zeit aufbewahrt hat.

Im Unterschied zum Stadtarsenal, das von Bürgern unterstützt wurde, wurde das Königsarsenal nach Auftrag und von Mitteln des polnischen Königs Wladislaw IV. errichtet. Nach gewissen Informationen hatte der Monarch die Absicht, es zum Hauptwaffenlager vor dem kommenden Krieg zu machen. Wladislaw IV. war für seine Vorliebe für das Militärwesen berühmt und plante einen großen Kreuzzug gegen das Osmanische Reich, das im Mittelalter viele Staate der Alten Welt belästigte. Der Idee des Königs zufolge sollte Lwiw in diesem Unternehmen eine führende Rolle spielen - hier sollte sich das vereinigte Heer versammeln, hier sollte man es auch bewaffnen.

Man begann das Königsarsenal in der Mitte des 17. Jahrhunderts an Stelle des sogenannten kleinen Arsenals, das hier ab 1575 bestand, zu bauen. Von Anfang an wurde der Bau aktiv durchgeführt, später aber unterbrach man es wegen der damals regelmäßigen militärischen Konflikte, und im Ergebnis wurde die Errichtung erst nach sieben Jahren beendet. Der Platz für das Königsarsenal wurde nicht zufällig gewählt: genauso wie das Stadtarsenal wurde es zwischen zwei Verteidigungsmauern von Lwiw, nicht weit vom Pulverturm, gebaut und diente der Stadt als zusätzlicher Schutz. Das Arsenal benutzte man nicht nur als ein Stadtwaffenlager, daran schlossen sich Werkstätte an, wo man Kanonen, Kugeln und Kirchenglocken abgoss.

Im Unterschied zum unkomplizierten und im Dekor zurückhaltendem Stadtarsenal hat das Königsarsenal, das im Barockstil ausgestaltet ist, ein prachtvolleres Aussehen. Die Seitenfassade verzierte das bis jetzt aufbewahrte geschnitzte Steinportal. Der Hauptbestandteil der Fassade, die auf den Museumplatz hinausging, war eine zierliche Loggia. Auf deren Oberebene, die mit Modellen ausgeschmückt ist, ist ein Balkon eingerichtet. Aus der Innenseite war das Gebäude des Königsarsenals früher mit der Skulpturkomposition aus Bronze "Erzengel Michael, der den Satan besiegt" ausgeschmückt, die heute im Lwiwer historischen Museum zu sehen ist.

Das Gebäude selbst, das aus Stein gebaut wurde, war rechteckig mit zwei aus den Seiten anschließenden Flügeln, die durch eine Mauer gekuppelt waren. Sie bildeten einen kleinen Hof, der von der Straße mit einem Gitter getrennt war. Dazu war der Hof solcherweise entworfen, dass er im Falle eines Sturmangriffs gegen das Arsenal von Feinden zu einer Art von Falle wurde - jede seine Ecke wurde aus den Fenstern durchschossen. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts befindet sich im Gebäude das Lwiwer Archiv.

Vor dem Königsarsenal wurde das Denkmal zu Ehren des ersten russischen Buchdrucker Iwan Fjodorow aufgestellt, neben dem sich einer der populärsten Buchmärkte der Stadt befindet. Er ist dadurch bekannt, dass man hier seltene Bücher und Antiquitäten kaufen kann.

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