Platz Rynok und Rathaus

Der Platz Rynok – ist der Hauptplatz von Lwiw und das Herz der Alten Stadt. Er erschien im XIV. Jahrhundert und sah wie ein klassischer Marktplatz, charakteristisch für alle polnischen und deutschen mittelalterlichen Städte aus. Sein eigenartiges Architekturensemble, das 1998 ins Verzeichnis des Welterbes der UNESCO aufgenommen ist, bildete sich während der fast sieben Jahrhunderte. Inzwischen veränderten die zahlreichen Brände und die Rekonstruktionen mehrmals die Gestaltung des Platzes, jedoch sieht er, ungeachtet der hundertjährigen Aufschichtung der Architekturstile auch heutzutage elegant und harmonisch aus.

In der Mitte vom Platz ragt das 65-meterlange Rathaus in die Höhe, das im XIX. Jahrhundert im Stil des Wiener Barockstils aufgebaut ist. Eines seiner Vorgänger – das hölzerne – ging in Flammen noch in 1381 auf, das andere – das steinerne, das an der Stelle des vorigen im XVI. Jahrhundert aufgebaut war, – fiel nach zweihundert Jahren ein. Im Mittelalter war das Rathaus nicht nur das Zentrum der Staatsmacht, sondern auch der Platz, wo die Bankette der bekannten Städter, sowie die internationalen Treffen mit den wichtigen Persönlichkeiten, einschließlich mit den Königen stattfanden. Übrigens, wurde der Marktplatz nach dem Besuch Lwiws von dem russischen Zaren Peter I., wessen Kutsche im Schmutz steckenblieb, mit dem hölzernen Belag abgedeckt.

Heutzutage befindet sich der Stadtrat im Gebäude des Rathauses, und auf ihrem Uhrenturm ist die Aussichtsplattform ausgestattet, von der sich die den Atem beraubenden Aussichten auf das einzigartige Architekturensemble des historischen Zentrums von Lwiw öffnen. Den Eingang ins Rathaus bewachen die Steinlöwen mit dem Stadtwappen auf den Schilden.

Die einzigartige Gestalt des Platzes Rynok schaffen mehr als 40 originelle Gebäude – die sogenannten Kamenitsy (Häuser), die im Laufe der XIV. – XVIII. Jahrhunderte aufgebaut waren. Zu jenen Zeiten war die Erde im Stadtzentrum wahnsinnig teuer, deshalb konnten sich nur die Vertreter von Notabeln und die wohlhabenden Kaufleute das Haus auf dem Platz zu leisten. Dazu, galt „das Gesetz über die gleichen Möglichkeiten“, laut dem es verboten war, die Häuser breiter als drei Fenster und höher als drei Stockwerke zu bauen. Gerade das bedingte die Architekturoriginalität des Ensembles des Marktplatzes: die Fassaden der Mehrheit von Gebäuden sind Dreifenstergebäuden.

Der bemerkenswerteste – das Haus №6 – der Korniakt Palast, oder das Königshaus. Er war am Ende das XVI. Jahrhunderts für den reichen griechischen Kaufmann Konstantin Kornjakt aufgebaut und galt als der schönste in Lwiw. Das Haus, das mit den originellen Ritterfiguren geschmückt ist, ist für seine wahrhaftig königlichen Appartements und seinen merkwürdigen „italienischen“ Hof berühmt, wo man sich, indem man dorthin gerät, wie nach Italien der Renaissanceepoche bewegt. Heute befindet sich das Café innerhalb des Hofes, wo man sich in behaglicher Umgebung erholen und den echten Lwiwer Kaffee austrinken kann. Und im Gebäude selbst liegt das Historische Museum.

Die Ausstellung des Historischen Museums besitzt auch das Gebäude neben dem Kornjakt Palast – das Haus №4, oder das Schwarze Haus. Das ist das reich dekorierte Haus – das leuchtende Muster der Wohnrenaissancearchitektur. Es war in 1577 aufgebaut und gilt als eines der wenigen Häuser auf dem Platz Rynok, das seine originelle Gestalt bis zu unseren Tagen aufbewahrte. Am Ende des XVI. Jahrhunderts war es im Besitz vom Lwiwer Apotheker Jan Lorenzowitsch, der hier eine der ersten in der Stadt Apotheke öffnete. Man sagt, dass das Gebäude ursprünglich weiß war, aber der kalkige Stein, aus dem es gemacht ist, sog den Ruß gut auf, wodurch das Haus mit der Zeit Rähm fing. Von hier aus stammt sein Name.

Noch eine Perle des Marktplatzes ist – der Bandinelli Palast, der im Stil der späten Renaissance im XVI. Jahrhundert aufgebaut ist. Er ist so namens einer seiner Inhaber – des italienischen Kaufmannes Robert Bandinelli genannt, der dort die erste Lwiwer Post geöffnet hat. Die besondere Aufmerksamkeit ziehen auf sich das Portal des Hauses, das mit den Kolonnen geschmückt ist, und die Steindelphine auf der Fassade – das Symbol des erfolgreichen Handels.

Auf dem Platz Rynok befinden sich auch einige interessante Museen: die Apotheke-Museum, in der das alchemistische Labor und die Buntglasfenster der Wiener Maler, sowie das Museum der Möbel und des Porzellans und das Museum der Uniform der ukrainischen militärischen Bildungen unbeschädigt blieben.

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