Theaterplatz
Der Theaterplatz mit seinem bezaubernden Architekturensemble – einer der schönsten in Czernowitz – gehörte einst zu den besten kleinen Plätzen Europas. Diesen eleganten und feinen Platz betrachtend, ist es heute schwierig, zu glauben, dass noch Ende des XVIII. Jahrhunderts das der unbemerkbare städtische Dorfrand war, hinter dem sich der dicke Wald erstreckte. Nach dem halben Jahrhundert erschien der kleine Handelsplatz, wo man zuerst mit Korn, und später – Fisch handelte. Lange Zeit hieß er als Fischplatz.
Ende des XIX. Jahrhunderts bekam sie den neuen Namen – Elisabethplatz, zu Ehren der österreichischen Kaiserin Elisabeth, der Ehefrau der Kaiser Joseph I. Aber, sich den respektablen Namen angeschaffen, blieb der Platz die bestimmte Zeit der typische Handel, wohin die Städter kamen, um Lebensmittel zu kaufen. Alles hat sich 1905 geändert, als man hier das Gebäude des Musiktheaters errichtet hat, das, dem Platz den modernen Namen und den neuen Status gegeben hat, zu seinem Schlüsselbau wurde.
Das prächtige Gebäude des Theaters ist schon mehr als hundert Jahre ein Hauptschmuck des Theaterplatzes und eine der Visitenkarten der Hauptstadt der Bukowina. Für dieses entzückende Architekturdenkmal, das nur vor zwei Jahren errichtet war, soll Czernowitz dem talentvollen Meister der bekannten Wiener Gesellschaft Fellner und Helmer, die über vierzig prächtige Theater im ganzen Europa aufbauten, einschließlich des berühmten Opernhauses in Odessa, dankbar sein.
Der Czernowitzer Musiktheater, die in der Schönheit den besten Theatern der Alten Welt das Gleichgewicht hält, war im damals populären Wiener Jugendstil errichtet. Seine Fassade ist durch die Skulpturkomposition nach der griechischen Mythologie geschmückt, und in den Nischen der Wände sind die Marmorbüsten der Persönlichkeiten der weltweiten Kultur eingestellt: Goethe, Beethoven, Wagner, Shakespeare usw. Die Innenansicht des Theaters überrascht mit dem Überfluss von Samt und Blattgold, das bis zu unseren Tagen sehr gut aufbewahrt ist. Noch eine bemerkenswerte Besonderheit des Czernowitzer Theaters ist seine einzigartige Akustik.
Ab Datum des Erscheinens trug das Theater lange Zeit den Namen des deutschen Dichters und Dramatikers Friedrich Schiller. Nachher das Musiktheater zu Ehren der bekannten ukrainischen Schriftstellerin, der Gebürtigen von Czernowitz Olga Kobylanska umbenannt, deren Denkmal vor dem Gebäude des Theaters heute erhöht wird.
Gleich nach dem Stadttheater begannen andere originelle Bauten auf dem Platz zu erscheinen, gerade die im Endeffekt seine eigenartige Gestalt bildeten. Die echte Perle des Theaterplatzes ist das merkwürdig schöne Vieretagengebäude des Jüdischen Nationalhauses, das den Jugendstil mit den Elementen des Barockstiles und der Renaissance kombiniert. Es fesselt den Blick mit der ungewöhnlichen Fassade: vier Atlanten halten als ob auf ihren Schultern zwei obere Stockwerke des Gebäudes, die mit den Kolonnen und den Bogen dekoriert sind.
Dem Jüdischen Nationalhaus gegenüber wird das nicht weniger attraktive Gebäude der ehemaligen Handels-Handwerkskammer erhöht, dessen Raum jetzt die medizinische Universität der Bukowina einnimmt. An die ursprüngliche Vorausbestimmung des Baus erinnern die Figuren der Göttin der Fruchtbarkeit Demeter und des Beschützers des Handels und der Handwerke des Gottes Hermes, die die Füllhörner festhalten, heute.
Das widersprüchlichste Gebäude des Theaterplatzes, das bemerkbar aus der architektonischen Sicht mit seinen anderen Bauten kontrastiert, ist das ehemalige Rumänische Nationalhaus, das sich in der sowjetischen Zeit ins Haus der Offiziere verwandelt hat. Das monumentale, im konstruktivistischen Stil aufgebaute Gebäude verschob, es schien, dank seinen Riesenumfängen das Kammertheater an die zweite Stelle. Um dem Musiktheater den Status des dominanten Baus des Theaterplatzes zurückzukehren, „hob“ man es, das Niveau der Erde auf dem Platz künstlich um zwei Meter abgesunken und hier die zweistufige Grünanlage geschaffen.
Und am Anfang des ХХI. Jahrhunderts erschien die Allee der Stars auf dem Platz. In den symbolischen Sternen sind die Namen der berühmten Meister der Künste – der Künstler und der Musiker hier verewigt, die Bukowina in der Ukraine und in der ganzen Welt verherrlichten.