Schloss Richard Löwenherz

Andriyivsky Descent 15

Haus № 15 auf dem Andrejewski Abstieg, das den Bewohnern und Gästen der Hauptstadt besser als das Schloss Richard Löwenherz bekannt ist, - ist eines der attraktivsten und geheimnisvollsten Gebäude Kiews. Trotz des romantisierten Namens hat das Kiewer Haus mit dem englischen König Richard I. nichts zu tun. Einen solchen Spitznamen hat dem Haus der Schriftsteller Viktor Nekrasov wegen dessen Ähnlichkeit den mittelalterlichen Ritterburgen zugeteilt.

Mit seinen verwickelt dekorierten Fassaden, mit dem sich an der linken Seite anschließenden hohen Turm, mit gegen den Himmel stemmenden Gipfeln und gezackten Wandspitzen erinnert es wirklich an Festungsanlagen der Zeiten von Richard I. Hier gibt es, wie in der wirklichen Ritterburg, einen Innenhof, einen geschlossenen Schlossgarten, Turnierfelder und Wendeltreppen. Apropos gibt es hinter dem Haus einen Weg auf den Berg, wovon sich eine herrliche Aussicht auf den Kiewer Podol und auf das linke Dnjepr-Ufer bietet.

Das Schloss von Richard I. wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts nach dem Auftrag des vermögenden Industriellen Dmitri Orlov errichtet, der sich vornahm, davon Mietshaus zu machen. Damals war in Kiew ein Boom für den Bau der Mietshäuser, und um neue Mieter anzuziehen, sollte Orlov eine List anwenden. In einer Petersburger Zeitschrift hat er einen grandiosen Entwurf eines Wohnhauses gesehen, das ein mittelalterliches Schloss stilisiert, und hat es beschlossen, ihn der schwierigen Kiewer Landschaft anpassend zu "borgen".

Aber gerade ab dem Anfang des Baus begannen mit dem Haus seltsame Dinge zu geschehen. 1904 brach plötzlich ein heftiger Brand am Bau aus, für dessen Ursache Einheimische den Bösen hielten. Der üble Ruf wurde diesem Gebäude endgültig zugewiesen, nachdem sein Wirt im Fernen Osten erschossen wurde, wo er sich auch mit dem Bau beschäftigte. Orlov's Witwe musste wegen der angehäuften Schulden das unglückliche Haus verkaufen. Seit damals tauschte das Schloss Richard Löwenherz seine Eigentümer sehr oft: Das verursachten mystische Dinge, die im Gebäude passierten.

Die meisten Gäste des Mietshauses verließen ihre Zimmer über wildes Heulen und herzzerreißendes Stöhnen entsetzt, das oft aus den Schornsteinen und Entlüftungsrohren zu hören war. Die anderen behaupteten, dass sie in seinen Korridoren wahren Gespenstern begegneten. Das Schloss jagte Angst nicht nur den Mietern ein, sondern auch den Bürgern, die das "üble Haus" abzubrechen drohten. Und die Besitzer des geheimnisvollen Gebäudes erlitten mittlerweile riesige Verluste.

Vielleicht würde das Schloss Richard Löwenherz in üblem Ruf weiter stehen, wenn ein Mieter einmal die Hand in den Rauchfang nicht eingesteckt und dort eine Eischale nicht gefunden hätte. Gerade sie war die Ursache der erschreckenden Laute: Wenn draußen starker Wind aufkam, ließ die Eischale Luft durch und spielte die Rolle eines Resonators. Außerdem erwies es sich später, dass die Bauarbeiter, die sich entweder über den Hauswirt lustig zu machen oder an ihm für nicht volle Auszahlungen zu rächen beschlossen hatten, in die Wände des Hauses zerbrochene Flaschen und Verschnitte von verschiedenen Rohren eingebaut hatten, welche, wenn in sie Wind geriet, erschreckende Laute schufen.

Als das Problem gelöst wurde, niederließen sich im Schloss Richard Löwenherz Künstler, Dichter, Musiker und andere Vertreter der Boheme aus der Hauptstadt, die dessen Zimmer zu Ateliers umbauten. Aber nach der Revolution wurde das Gebäude verstaatlicht. Heutzutage wird das Schloss rekonstruiert, die es besitzende ausländische Gesellschaft hat es vor, hier ein Hotel zu eröffnen.

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